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Weihnachtskonzert am GTO

    Die Tage sind nun kurz, klirrende Kälte sorgt für winterliche Atmosphäre und der erste Schnee pudert die Landschaft, es kehrt allmählich besinnliche Ruhe ein. Ja, es weihnachtet wieder. Und passend dazu fand, wie seit vielen Jahren, in der vorletzten Schulwoche des ausgehenden Kalenderjahres in der Aula des Ganztagsgymnasiums Osterburken (GTO) das traditionelle Weihnachtskonzert der Musikfachschaft des GTO und ihrer verschiedenen Ensembles statt. In diesem Jahr haben die jungen Musikerinnen und Musiker neben traditionell einheimischem Liedgut auch Stücke aus England, Frankreich, der Ukraine, Schweden, Finnland, Sizilien, Österreich und den USA für ihre Gäste vorbereitet. Eine Zeit der Entspannung beginnt, nach nicht nur für das GTO aufregenden Monaten. Mit ihrer Musik verzauberten die Schülerinnen und Schüler ihr Publikum und stimmten es auf das Weihnachtsfest und den Jahreswechsel ein. Schulleiterin Regina Krudewig-Bartel unterstrich in ihrer Begrüßung, dass selbst im Europa des Jahres 2022, bis vor kurzem unvorstellbar, nicht mehr für alle Menschen die Möglichkeit von Musikproben und -genuss selbstverständlich sei. Umso mehr freue sie sich auf den heutigen Abend.

    Das Blasorchester unter der Leitung von Verena Hart eröffnete mit dem trommelstark vorgetragenen „Game of Thrones“ von Ramin Djawadi das diesjährige Weihnachtskonzert. Dem besinnlich-harmonische „Ukrainian Bell Charol” von Mykola Dmytrovich Leontovych folgte unnachahmlich „The First Novell / Les anges dans nos campagnes“, und zuletzt getragen – harmonisch der „Gabriellas Song“ Stefan Nilssons. Lang anhaltender Beifall war der verdiente Lohn für eine gelungene Darbietung.

    Die GTO- Swing- & Rockgruppe unter der Leitung von Patrick Penndorf folgte mit dem Evergreen „Jingle Bell Rock“ von Bobby Helms mit dem überzeugenden Farin Soldner als Sänger. Im Anschluss begeisterten das finnisch-schmissige „Joulupuu on rakennettu“ und „Christmas (Baby please come home)“ von The Offspring mit kraftvollem Gitarrengesang von Hannah Vogt das Publikum.

    Die Kiddies Band, ebenfalls unter der Leitung von Patrick Penndorf, sorgte für ein klangstarkes retardierendes Moment. „Go, Tell It on the Mountain (USA), arrangiert vom ehemaligen GTO-Musiklehrer Gernot Ludwig, mit Jule Fitz` Saxophonsolo, begeisterten die Zuhörerinnen und Zuhörer und das schmissig-jazzige „Sleigh Ride“, ein Evergreen von Andy Clark, ließ die Herzen höher schlagen.

    Als nächstes wartete die Saxophongruppe mit Alina Hörner (Sopransaxophon), Pia Mütsch, Ariana Müller (beide Altsaxophon), Emil Rotter (Tenorsaxophon) und Jonas Zemmel (Baritonsaxophon) mit ihren Beiträgen auf. Das besinnlich-sanfte und nachdenklich-getragene „Ave Maria“ von Franz Schubert stand ebenso auf dem Programm wie das beschaulich-gefühlvoll wärmende „O du fröhliche“ melodisch-sizilianisch. Den Part ergänzte, gefühlvoll mit leicht jazzigen Anklängen, „Alle Jahre wieder“ von Friedrich Silcher. „Maria im Dornwald“, ein durchdringend-schweres-wehmütiges, von Gernot Ludwig arrangiertes Stück aus dem Paderborn des Jahres 1850 und ein im zweiten Teil schmissiges „Ich steh an deiner Krippen hier“ von Johann Sebastian Bach rundeten einen schönen Beitrag der Saxphonisten ab. Alina Hörner und Pia Mütsch waren hier hervorgetreten.

    Hannah Vogt und Pia Mütsch begeisterten nun mit ihrem anrührig vorgetragenem Gitarre- und Gesangssolo „Visiting Hours“. Dessen Schöpfer, Ed Sheeran, hätte sicherlich in den prasselnden Beifall eingeschwenkt.

    Zuletzt hatte die GTO Big Band unter der Leitung von Patrick Penndorf ihren Auftritt. Das die Landschaft um Osterburken widerspiegelnde schmissig-jazzige „White Christmas“ von Irving Berlin mit durchdringendem Gesang von Emilia Köpfle und das ins rockige gehende „Joy to the World“ aus England begeisterten ebenso sehr wie das abschließende „Silent Night“ aus Salzburg (1818). „Stille Nacht“ nach 204 Jahren geht auch anders!

    Lang anhaltender, rhythmischer Beifall quittierte ein gelungenes Weihnachtskonzert. Penndorf, Hart und ihren Ensembles ist beeindruckendes gelungen. Die coronabedingten Isolationsmaßnahmen haben den Schulensembles auf der ganzen Welt erheblich zugesetzt. Viele haben diese Zeit nicht überdauert. Ein unwiederbringlicher Verlust! Dass es am GTO gelungen ist, vier Bands über diese schwere Zeit zu retten, ist eine beachtliche Leistung im Sinne der musisch-kulturellen Nachwuchsförderung.

    Schulleiterin Krudewig-Bartel dankte den beteiligten Schülerinnen und Schülern, Lehrerinnen und Lehrer und allen fleißigen Geistern im Hintergrund für die vielen Glanzlichter, mit denen sie den Gästen heute Abend eine große Freunde gemacht haben.

    Ja, es weihnachtet. Eine Zeit der Besinnung bricht nun an. Eine Zeit, in der man sich auf das Wesentliche im Leben fokussieren sollte. Gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Ereignisse. Es ist auch eine Zeit, an der man aber auch an die denken sollte, denen es nicht so gut geht. Die Einnahmen gehen zum Teil an das traditionelle Schulspendenprojekt Awasa in Äthiopien, zum anderen an die Tafeln in Mosbach. Auch hier ist Hilfe für Menschen aus der Region ohne Wohnung und warmes Essen sehr von Nöten.

    Ein schöner Musikabend ging damit zu Ende. Auf das nächste Konzert am GTO darf man sich bereits heute sehr freuen.