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37. GTO Jazz-Symposium

    Pressebericht von Christian Göckel

    Wie schon viele Male zuvor gab es auch am vergangenen Samstag beim 37. Jazz-Symposium am Ganztagsgymnasium Osterburken (GTO), organisiert von Patrick Penndorf, wieder einiges zu „erhören“.
    Die zum Teil weit angereisten zahlreichen Musikerinnen und Musiker legten sich vor der prall gefüllten Aula des neuen Hauptgebäudes wieder so richtig ins Zeug. Diesmal jazzten neben dem GTO das Moll-Gymnasium aus Mannheim unter der Leitung von Frederik Diehl, das Adolf-Schmitthenner-Gymnasium (ASG) aus Neckarbischofsheim unter der Führung von Barbara Starck, das Gymnasium am Deutenberg unter der Führung von Axel Schlenker und das Gymnasium am Hoptbühl unter der Leitung von Matthias Jakob (aus beiden Teilen Villingen-Schwenningens). Zum ersten Mal fand das Symposium an neuer Wirkungsstätte statt.

    Nach dem Aufbau am Morgen stand die Probe des gemeinsamen Stückes in der Aula auf dem Programm. Am frühen Nachmittag stellten sich die eingeladenen Dozenten in Form eines kurzen Konzerts vor. Dann verteilten sich die Teilnehmer zweimal auf unterschiedliche Combos oder Improvisations-Kurse, die den Nachmittag füllten. Hier konnten die jungen Talente so manchen Impuls ihrer erfahrenen Dozenten aufgreifen.

    Und sie griffen die Impulse auf! Ab 19 Uhr zeigten die jungen Musikerinnen und Musiker im rund dreistündigen Abschlusskonzert in der GTO-Aula ihr jazzig-grooviges Können. Und das konnte sich wahrlich hören lassen, obwohl einige Teilnehmer krankheits- oder terminbedingt ausgefallen waren. Prasselnder, lang anhaltender Beifall quittierte die Instrumental-, Gesangs- und Solobeiträge aller Interpretinnen und Interpreten, die dem begeisterten Publikum ein breites Potpourri präsentierten.

    Nach einem schmissigen Intro „Baller“ der GTO Kiddies’ Band (Leitung: Patrick Penndorf), einer rockigen Replik auf den deutschen Beitrag für den Eurovision Song Contest, begrüßte die schon davon sichtlich begeisterte Schulleiterin Regina Krudewig-Bartel die besonders treuen Gäste des Symposiums.
    Ihr Gruß galt aber auch den auswärtigen Big Bands, der GTO Big Band unter der Leitung von Patrick Penndorf, der Ehemaligen-Big Band des GTO unter der Führung von Gernot Ludwig und der Kiddies’ Band. Ihr Dank galt auch den engagierten Dozentinnen und Dozenten Eva Albersdörfer (Saxophon), Barbara Klara Hofbauer (Gesang), Florentina Kanzleiter (Trompete), Michael Kussinger (Gitarre und Klavier), Johannes Ludwig (Saxophon, Komposition), Maximilian Schinke (Schlagzeug), Gero Schipmann (Gitarre), Felix Schmid (Akkordeon, Klavier) und Ilja Tarnopolskij (Schlagzeug). Einige Dozenten waren bereits an der Schule zu Gast, sie alle verbindet ihre hohe Expertise in der Jazzmusik und ihre große Akribie und Energie im Umgang mit Schülerinnen und Schülern. Johannes Ludwig, einer der besten Saxophonisten unseres Landes und ehemaliger GTO – Schüler, organisierte nicht nur die Workshops, sondern komponierte in diesem Jahr zudem das gemeinsame Stück.

    „Musik verbindet uns auf eine ganz einzigartige Weise“, so Regina Krudewig-Bartel, die sich von dem großen Musiker, Songschreiber und Interpreten John Lennon inspirieren ließ. Zuletzt dankte sie dem Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg, dem Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL), der Schulstiftung Baden-Württemberg sowie den treuen außerschulischen Partnern des Symposiums, dem AZO Osterburken, der Sparkasse Neckartal-Odenwald, der Volksbank Kirnau-Krautheim, der Firma Würth, der Firma apetito, der Rüdinger Spedition, dem Steuerbüro Martin Klonk, sowie den zahlreichen Helfern, Technikern, Eltern und sonstigen schulischen Unterstützern. Und auch Helen Knapp (JG2) gebührte ihr großer Dank: Sie hatte das Titelbild für die Plakate entworfen.

    Die Schwenninger groovten sogleich und gewannen die Herzen (und den Beifall) des zahlreich erschienenen Publikums mit ihrem funkigen „Superstition“ von Stevie Wonder und „Streetlife“ von Randy Crawford. Stimmungsvoll ging es mit der anderen Seite der Doppelstadt weiter. Die Villinger spielten die Klassiker „Tequila“, „Watermelon Man“ und „Seven Nation Army“.

    Es folgte die Big Band des Moll-Gymnasiums aus Mannheim mit ihren drei jazzigen Instrumentalbeiträgen, „Smooth“, „Crystal Silence“ sowie dem Klassiker „Birdland“ in einem Arrangement von Michael Sweeney, die mit langanhaltendem Beifall quittiert wurden. Die Sequenz der vielfältigen und starken Beiträge der Gastschulen wurde konsequent, aber keineswegs unpassend durch ein intensiv-grooviges Intermezzo der Ehemaligenband aufgeteilt. Ihre Titel „Hill, Where the Lord Hides“, „Strasbourg St. Denis“ und „The Chicken“ überzeugten rundweg.

    Nach der Pause folgte „Sign of the Times“ von Harry Styles, gefühlvoll mehrstimmig gesungen von den Sängerinnen und Sängern aller Schulen, die das Stück zuvor im Gesangsworkshop erarbeitet hatten.

    Nach den beiden Latin-Jazz-Beiträgen der GTO Big Band, „Sway“ und „St. Thomas“, folgte das ASG aus Neckarbischofsheim. Mit den Titeln „Rio de Janeiro Blue“, „Nightingale“ und „Fowl Play“ zeigte die Big Band hohes klangliches und künstlerisches Niveau.

    Den finalen Höhepunkt bildete die Darbietung von Johannes Ludwigs Auftragskomposition „Seitanschnitzel für den Maggus“ – mit klarem Vorteil für Veganer, durch alle Bands mit ca. 90 Jazzerinnen und Jazzern. Die Zuschauerinnen und Zuschauer wurden durch einen atemberaubenden Massengroove mit unzähligen großartigen Soli gebührend verabschiedet.

    Die GTO Big Band und der Jazz allgemein haben dank der jahrzehntelangen engagierten Arbeit von Gernot Ludwig einen hohen Stellenwert an der Schule und bei der Außenwirkung.
    1999 und 2005 erreichten die jeweiligen Bands einen zweiten Preis beim Landeswettbewerb „Jugend jazzt“. Lehrreiche Workshops mit Peter Herbolzheimer und vielen jungen Profijazzern der nationalen Spitze haben immer wieder neue Motivationen freigelegt.
    Neben der Gastgeberrolle beim GTO Jazz-Symposium ist die Band und das GTO inzwischen auch Kooperationspartner beim innovativen Nachwuchs-Jazz-Festival „UpBeat-Hohenlohe“. So gab es im Mai 2023 ein gemeinsames Konzert mit der Band „Virtual Leak“ in Bad Mergentheim.
    Zuletzt trat die GTO Big Band im Rahmen der SchulTanzBegegnung in Buchen auf.
    In der aktuellen Formation grooven Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 6 bis 12 miteinander.

    In der Aula des GTO kamen in den letzten Jahrzehnten Bands von mehr als 65 Schulen Baden-Württembergs und tausende von jungen Musikerinnen und Musiker zusammen, um gemeinsam den Jazz zu feiern. Den kreativen Impetus gaben Anfang der 80er Jahre die Symposium-Begründer Gernot Ludwig und Bernd Reißfelder. Sie hatten die Grundidee, Treffen der Jazzbands von Nachbarschulen zu organisieren. Die Genese und Umsetzung ihrer Visionen fußte dabei auf dem Leitbild des GTO.

    Und erneut ist sicher: Die GTO Big Band und die ganze Schulgemeinschaft blicken mit Freude voraus auf das spannende und kreative 38. Jazz-Symposium im 61. Jahr des Bestehens des GTO.